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IPD – viele reden darüber – wir tun es bereits!
Das Interesse an Integrated Project Delivery (IPD, auch bekannt als Integrierten Projektabwicklung (IPA, Mehrparteienvertrag oder Allianzmodell) wächst zunehmend. Noch ist es im deutschsprachigen Raum eine überschaubare Anzahl an Projekten, die mit diesem kooperativen Modell realisiert werden, die Tendenz ist steigend. Burckhardt plant aktuell als «Early Adopter» ein IPA-Projekt in Berlin.
Unser Berner Büro nahm das grosse Interesse zum Anlass, 40 Akteurinnen und Akteure Bauherren, Bauherrenvertreter, Entwickler, Investoren, Juristen, Ingenieure, Bauunternehmer, Verbände, Projektentwicklung, aber auch Wohnbau-Genossenschaften und ausführende Firmen zu einem Experten-Abend mit anschliessendem informellem Austausch zusammenzubringen.
Prof. Manfred Huber, Leiter des Instituts Digitales Bauen an der Fachhochschule Nordwestschweiz, eröffnete den Abend mit einem Referat zu den theoretischen Grundprinzipien von IPA. Die rückläufige Effizienz in der Baubranche treibt ihn seit Jahrzehnten um, IPA verspricht sie zu überwinden.
Im Anschluss gab es Einblicke in die Praxis und eine erste Bilanz aus unserem IPA-Projekt GBD 149 – einem komplexen Neubau für die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung am Berliner Wissenschaftsstandort Adlershof. Das dortige IPA-Team hat gerade erfolgreich die Validierungsphase abgeschlossen.
Gunnar Rekersdrees, Leiter Planung bei Burckhardt in Berlin, erläuterte aus Planer-Sicht das Auswahlverfahren für GBD 149, das Burckhardt erfolgreich absolviert hat. Er betonte, wie wichtig und deshalb auch aufwändig es für Bauherren ist, die richtigen Team-Partner für ein IPA-Projekt zu finden.
Gerald Etterer, Geschäftsbereichsleiter der Firma Markgraf aus Bayreuth, die beim GBD 149 den erweiterten Rohbau verantwortet, gab Einblicke in das Vergütungsmodell und Anreizsystem des Mehrparteienvertrages, bei dem alle Partner an einem Strang ziehen, statt sich mit Nachträgen und Behinderungs-Anzeigen gegenseitig zu traktieren.
Alle Referenten waren sich darin einig, dass die Werte und das Mindset der Beteiligten die wichtigste Grundlage für die erfolgreiche Umsetzung eines IPA-Projekts sind. Sie teilen auch die Beobachtung, dass gerade jüngere Mitarbeitende eine Affinität zu kooperativem Arbeiten haben.
Neben dem Ziel, beim Bauen die Qualität mit der Einhaltung von Kosten und Terminen zu versöhnen, macht die Aussicht auf IPA-Projekte Unternehmen nebenbei für junge, hochqualifizierte Fachkräfte attraktiv.
Das sind doch gute Aussichten!
Christof Goldschmid, Partner und Standortleiter in Bern, dankt allen Gästen für den Besuch und die interessante Diskussion.