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Neugestaltung Vorfahrten Flughafen, Zürich

Entweder erster oder letzter Eindruck: Vorfahrten von Flughäfen prägen das Bild, das man von einer Stadt oder einem Land gewinnt. Am Zürcher Flughafen – dem grössten der Schweiz – ist es ein 350 Meter langes, geschwungenes Vordach mit einem weit auskragenden Abschluss, das Reisende empfängt oder verabschiedet. Die adressbildende Form weckt Assoziationen an die Tragflächen von Flugzeugen und die Weite des Reisens in ferne Weltgegenden.

Bauherrschaft

Flughafen Zürich AG

Zeitraum

2009–2016

Auftrag

Architektur

Photos

Beat Bühler

Typologie

Infrastruktur

Office

Zürich, Schweiz

Wettbewerb

2008 lobte der Flughafen Zürich einen Wettbewerb für die Neugestaltung der Vorfahrten aus. Infrastrukturell sollte der Bereich verbessert werden. Ein neues Verkehrsregime war gefordert, der Bewegungsstrom sollte angepasst, neue Markierungs- und Beleuchtungssysteme konzipiert werden. Neben diesen funktionalen Anforderungen sollte das neue Bauwerk auch die visuelle Identität des Flughafens stärken.

Prägnantes Zeichen

Burckhardt überzeugte mit einem prägnanten Zeichen, das sich nicht nur symbolisch, sondern auch formal in das heterogene Ensemble des Flughafens einfügt, dessen visuelle Identität es jetzt prägt. Konzipiert wurde das Vordach aus zwei unterschiedlichen Radien, die tangential an die Dachabschlüsse des Terminals anschliessen. Konstruiert ist es als reiner Stahlbau aus zweifach gestützten Rahmenbindern, die auf der dem Terminal abgewandten Seite auskragen. Da das Stützenraster mit den darunterliegenden Bauwerken korrespondiert, konnten etwaige Verstärkungen vermieden werden.

Orientierung durch Klarheit

Nicht nur der visuellen Identität, sondern auch der Orientierung für Reisende, Gäste und Mitarbeitende des Flughafens dient das Vordach. Dafür sorgen einheitliche Strassenbeläge, klare Markierungen und Beschriftungen der Verkehrswege sowie eine konsistente Signaletik. Selbst in Stosszeiten strukturieren sie Personen- und Fahrzeugflüsse reibungslos.     

Beleuchtungskonzept

Wesentlich für die Neugestaltung ist auch das Beleuchtungskonzept, insbesondere auf der Ankunftsebene. Am Tag erscheint das Dach einladend und freundlich, die Signaletik erleichtert die Übersicht. In der Nacht übernimmt es zwei weitere Rollen: Einerseits als direkte Lichtquelle. In die Untersicht aus glatten Aluminiumwabenplatten wurden dezent Leuchten eingelassen. Andererseits als indirekter Reflektor. Die Untersicht wirft die LED-Beleuchtung an den Stützen diffus in den Raum zurück. Statt eines Unortes entsteht ein heller, atmosphärischer Transitraum, der durch Stadtmobiliar und der Zonierung verschiedener Bereiche zusätzlich an Aufenthaltsqualität gewinnt.