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Wettbewerbsbeitrag: 1. Rang

Erneuerung Schulanlage Fröschmatt, Pratteln

Der Entwurf für die Erneuerung der Schulanlage Fröschmatt in Pratteln bei Basel ist unsere architektonische Antwort auf die sich verändernden Lernformen. Er wurde in einem offenen und anonymen Wettbewerb mit dem ersten Rang ausgezeichnet. Die künftige Sekundarschule überzeugt mit einem flexiblen Raumkonzept und grosser Grünanlage und stellt einen Mehrwert für die Lernenden und das gesamte Quartier dar. Das neue Schulhaus soll als Ort der Begegnung für das angrenzende Quartier auch die soziale Integration der Kinder fördern.

Bauherrschaft

Hochbauamt, Kanton Basel-Landschaft

Zeitraum

2022

Auftrag

Architektur, Ausführungsplanung, Wettbewerb

Auszeichnung

1. Rang

Visualisierungen

Images We Create

Typologie

Forschung & Bildung

Office

Basel, Schweiz

Kennwerte

Projektidee

Flexibles Raumkonzept: Eine Schule, die sich verändern kann

Tradierte Unterrichtsformen wie Frontalunterricht gehören zunehmend der Vergangenheit an, zugleich sind zahlreiche bestehende Schulbauten architektonisch auf diese Lernformen ausgerichtet. Als Architekten sind wir aufgefordert, die Planung von Gebäudestrukturen neu zu denken, um mit unserer Gestaltung Räume für neue Lehr- und Lernformen zu realisieren.

Die Projektidee für die Erneuerung der Schulanlage Fröschmatt sieht ein Raumkonzept vor, dass maximale Flexibilität ermöglicht. So kann «Lungo» – als langgezogener, kompakter Baukörper und zugleich Namensgeber – bei Bedarf flexibel angepasst werden. Open-Space Bereiche als grosszügige Lernlandschaften ersetzen die konventionelle Klassenraumordnung. Mit dem Neubau wird der Schulraum von 27 auf 36 Klassen erweitert. Grosse Grünanlagen stellen einen Mehrwert für die Lernenden und das Quartier dar. Realisiert werden zwei Gebäude: Das sechsgeschossige Haupthaus als langgezogener und kompakter Baukörper sowie das Nebengebäude als Holzpavillon mit den Sporthallen.

Gebäudekonzept

Grünes Klassenzimmer und eine grosszügige Parkanlage

Für den ehemaligen Industriestandort Pratteln, der sich mehr und mehr zu einem attraktiven Subzentrum mit hoher Wohn- und Lebensqualität entwickelt, stellt der parkartigen Aussenraum eine Aufwertung dar.

Ein Schulgarten ermöglicht dezentral unterschiedliche Aktivitäten und wird zum sozialen und kommunikativen Treffpunkt. In Verbindung mit einem grünen Klassenzimmer ist hier praktische Umweltbildung möglich. Ein multifunktionales Spiel- und Sportangebot im Aussenbereich und auf dem Dach der Turnhalle fördert die Aktivität und Entwicklung der Lernenden.

Begegnungsboulevard

Das Hauptgebäude wird im Erdgeschoss durch einen halböffentlichen Begegnungsboulevard bestimmt, der als Ausstellungs-, Treff- und Kommunikationszone den Austausch unter den Schülern fördert. In den darüberliegenden vier Obergeschossen befinden sich die Schul- und Klassenräume. Im Dachgeschoss sind Verwaltungsräume, Mediathek und Räume für den Förderunterricht untergebracht.

Lernlandschaft statt Frontalunterricht

Der Unterricht hat sich in den letzten Jahren vom klassischen Frontalunterricht hin zu mehr autonomen Lernformen ausserhalb des Klassenverbandes gewandelt. Es wird vermehrt in Kleingruppen unterrichtet und in Lernlandschaften gearbeitet. So treten in unserem Entwurf grosszügige Lernlandschaften als Open-Space-Bereich an die Stelle bisheriger konventioneller Klassenräumen.

Die neue Lernlandschaft, die sich aus mehreren Bereichen zusammensetzt, bietet Platz für ca. 60 bis 70 Schülerinnen und Schüler. Sie bildet das Herzstück der Schulanlage.

Sportpavillon

Die Sporthallen werden als Sportpavillons ausgeführt. In den Boden eingegraben und im ersten Untergeschoss mit dem Hauptgebäude verbunden, zeichnen sich die Sporthallen innerhalb des Schulgartens als Pavillonstruktur ab und vermitteln so zur angrenzenden kleinmassstäblichen Umgebung.

Das Tragwerk des Schulgebäudes ist als klar organisierter Skelettbau konzipiert. Vorgefertigte Holz-Hybrid-Deckenelemente sind zwischen Trägern im Gebäudeinneren und entlang der Fassade eingehängt. Die Turnhalle besteht vollständig aus Recyclingbeton. Die Aussenwände werden in die Bodenplatte eingespannt. Auf diese Konstruktion wird ein Trägerrost aus Brettschichtholzträgern aufgesetzt.

Auszug aus der Medienmitteilung des Kantons Basel-Landschaft: «Das siegreiche Projekt «LUNGO» überzeugt sowohl aus betrieblich-funktionaler Sicht als auch in seiner städtebaulichen, architektonischen und freiräumlichen Konzeption. Die klare modulare Struktur unterstützt das pädagogische Konzept der Sekundarschule Pratteln mit Unterricht in Lernateliers optimal. Die geplante Holzhybridbauweise bietet in Bezug auf mittel- und langfristige Nutzungsänderungen eine hohe Flexibilität».

Projektpläne

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