Direkt zum Inhalt wechseln
Umbau und Sanierung der geschichtsträchtigen Schlossanlage

Schloss Crissier und Nebengebäude, Crissier

Die 1626 gebaute, geschichtsträchtige Schlossanlage in Crissier wurde von Burckhardt renoviert und zur Wohnnutzung umgebaut. Wir haben das Ensemble – bestehend aus Schloss, Nebengebäude und ehemaligem Stall – sorgfältig restauriert, historische und stilprägende Elemente in Szene gesetzt und zeitgemässen Wohnraum geschaffen.

Bauherrschaft

Commune de Crissier

Zeitraum

2018–2023

Auftrag

Architektur

Photos

Olivier Di Giambattista

Nominierung

Prix de l’immobilier romand 2023, Kategorie Renovierung

Typologie

Umbau & Sanierung, Wohnen

Office

Genf, Schweiz
Lausanne, Schweiz

Kennwerte

Historie

Das äussere Erscheinungsbild des Schlosses zeugt von diversen Transformationen und Ergänzungen aus unterschiedlichen Epochen: Die zwei kleinen Türme auf der Südseite wurden 1750 hinzugefügt. Die wichtigsten Erweiterungen fanden Ende des 19. Jahrhunderts statt, so die Errichtung des Treppenturms mit Zinnenkranz an der Ostfassade und der zum Garten hin ausgerichtete Treppengiebel an der südöstlichen Fassade des Schlosses.

Auch wenn sich die äussere Form im Laufe der Zeit verändert hat, blieb die repräsentative Funktion des Schlosses über all die Jahre erhalten: Die Villa mit dazugehörendem landwirtschaftlichem Betrieb war der Zweitwohnsitz für die Eigentümer aus städtischem Umfeld. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde das Schloss mit dem allmählichen Verschwinden der landwirtschaftlichen Nutzung zu einer bürgerlichen Residenz ausserhalb der Stadt. Die Felder wurden durch einen grossen Park ersetzt, der bis heute besteht. 1993 gelangte die gesamte Anlage in den Besitz der Gemeinde Crissier, die 2020 den aktuellen Umbau und die Renovation sämtlicher Gebäude initiierte.

Stilvolle Transformation

Denkmalgerechte Sanierung

Sowohl das Schloss als auch seine Nebengebäude wurden vom Kanton Waadt als Baudenkmal klassifiziert. Der gesamte Um- und Ausbau fand in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege statt. Historische Elemente wurden sorgfältig restauriert und neu in Szene gesetzt.

Behutsame Modernisierung

Die vorvergraute Holzfassade des Erweiterungsbaus bildet eine Referenz zur ursprünglichen Funktion des Nebengebäudes als Bauernhaus.
Bei der umfangreichen Renovierung und Erweiterung wurde das Gebäudeensemble an neue Normen hinsichtlich Statik und Akustik sowie Wärmedämmung und Brandschutz angepasst.

Handwerkliches Können

Ein besonderes Augenmerk galt dem bemalten Dekor, den Holzvertäfelungen und den Stuckarbeiten im Innern des Schlosses. Handwerkliches Geschick war zudem bei der Instandsetzung des historischen Dachstuhls, dem Neuaufbau und die Verstärkung der Parkettböden, bei den Schlosserarbeiten zur Restaurierung der Wintergärten, bei der Instandsetzung von Dächern und Verputz gefordert.

Mit viel Liebe zum Detail haben wir das Schloss renoviert und ein einzigartiges Ensemble geschaffen.


Laurent Eller, Associate Partner und Projektleiter Lausanne

Wohnen im Schlossensemble

Mit der Renovierung und dem Umbau des Schlosses und des Stalltrakts entstanden insgesamt neun neue Mietwohnungen: Fünf Maisonette- und vier weitere Wohnungen.
Eine exklusive 5.5-Zimmer-Maisonette-Wohnung wurde im ehemaligen Stall realisiert. Das Nebengebäude beherbergt vier Maisonette-Wohnungen sowie zwei weitere Wohnungen unter dem Dach. Hier bietet die moderne Erweiterung an der Nordfassade zusätzlichen Platz für die vier Eingangsbereiche mit Treppenaufgängen und Lift. In den oberen Stockwerken des Schlosses wurden zwei zeitgemässe 5.5 Zimmer-Wohnungen geschaffen.
Im Erdgeschoss hat die Gemeinde Crissier einen grossen Kultur- und Ausstellungsraum vorgesehen.

Im neuen Kontext: Aussenräume

Das Gestaltungsprinzip der Aussenanlagen hat das Ziel, möglichst wenig in bestehende Grünflächen einzugreifen und die Qualitäten des historischen Parks aufzuwerten, ohne seine Gesamtheit zu beeinträchtigen. Dank eines neuen öffentlichen Weges durch den Park können Spaziergänger die Natur und einen Blick auf das Schlossensemble geniessen.
Die offen gestalteten Aussenräume laden zum gemeinschaftlichen Austausch ein: Vor jeder Wohnung sind Rasenflächen als Gärten entstanden, die nicht abgetrennt werden. Spielbereiche und Gemeinschaftsflächen am Ende des Parks wurden als Naturwiese angelegt. Ein gemeinsamer Spielplatz und Gemüsegärten fördern das soziale Miteinander und schaffen einen Mehrwert für die Bewohner. Zugleich werden mit Sitzmöglichkeiten unter Bäumen kleine, private Rückzugsorte geschaffen.

Projektpläne

Mehr Projekte