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Hauptsitz-Erweiterung am Genfersee in den 70er Jahren

Nestlé Verwaltungsgebäude, Vevey

Eines der damals markantesten Gebäude der Schweiz sollte um ein Verwaltungsgebäude mit rund 1.000 Arbeitsplätzen erweitert werden. Das von Architekt Prof. Jean Tschumi in den 50er Jahren realisierte Nestlé Gebäude, hat Burckhardt in den 70er Jahren um ein weiteres Gebäude ergänzt.

Bauherrschaft

Nestlé SA, Vevey

Auftrag

Architektur, Ausführung

Zeitraum

1971–1976

Photos

Archiv Burckhardt Architektur AG

Typologie

Verwaltung

Office

Genf, Schweiz
Lausanne, Schweiz

Kennwerte

Das Personalrestaurant im Stil der 70er Jahre.

«Le Bourgeois: entre cour et jardin»

Die Herausforderung bestand einerseits darin, das Bauwerk eines der berühmtesten westschweizerischen Architekten der damaligen Zeit zu erweitern ohne dieses zu konkurrenzieren. Anderseits, der besonders schönen Lage am Genfersee, welches wichtiges Schongebiet war, gerecht zu werden. Aus 15 Ideenskizzen wurde das Projekt «Le Bourgeois» gewählt, ein Bau mit zonenkonformer Gesimshöhe.

Die Herausforderung bestand darin, das Bauwerk eines der berühmtesten westschweizerischen Architekten der damaligen Zeit zu erweitern.

Eric Proment, Mitglied der Standortleitung Suisse romande

Vom Übergang zur Raumaufteilung

Die beiden Gebäude wurden durch vertikale Ebenen miteinander verbunden. Diese bestehen aus Treppen und einer Rampe, die den Höhenunterschied der beiden Gebäude ausgleicht. Die im gesamten Neubau integrierte Klimaanlage wird mit Wasser aus dem Genfersee gespiesen.

Sinngemäss sind im Keller die Luftschutz- und Energieräume untergebracht, ebenso die Archive und Nebenräume des Personalrestaurants. Dank der schönen Lage und des Gartenanschlusses befindet sich das Personalrestaurant ebenerdig. Im Eingangsbereich sind ebenfalls erste Büros, eine Ärztestation sowie ein interner Einkaufsladen angesiedelt. Weitere Büros befinden sich in den Stockwerken 1-5. Empfangs- und Konferenzräume sowie ein Auditorium, das bis zu 350 Plätze fasst, sind im Penthouse eingebettet.

Jean Tschumi, Architekt und Visionär

Jean Tschumi (1904-1962) war ein Schweizer Architekt und Professor an der ETH Lausanne. Der Y-förmige Nestlé-Hauptsitz war sein weltweit beachtetes und mit dem Reynolds-Preis ausgezeichnetes Werk. Das Verwaltungsgebäude wird auch heute noch als zeitgenössischer Repräsentant des Unternehmens empfunden. 

Tschumis sinnbildliche Errungenschaften sind allesamt Bezugspunkte, die es uns ermöglichen, seine Entwicklung und die Präzision seines Entwurfs einer Unternehmensarchitektur nachzuvollziehen. Diese Ästhetik, diese Verherrlichung von Linien und Materialien entnimmt er dem rationalistischen Erbe von Auguste Perret, aber auch dem Internationalen Stil, der damals in den Vereinigten Staaten blühte und ab den 50er Jahren sein architektonisches Schaffen prägte. International gemessen an Reinheit, war Tschumi auch ein scharfer Beobachter der landschaftlichen Gegebenheiten. 

Jean Tschumi vor dem Modell des Nestlé-Hauptsitzes, 1960.© Bernhard Tschumi Archiv.

Projektpläne

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