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Neubau für die Hightech-Forschung

Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik, Halle (Saale)

Das Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik in Halle (Saale) wird erweitert. Die ständige Weiterentwicklung der Forschung, neue Techniken und Messverfahren, neue wissenschaftliche Erkenntnisse und die Erweiterung um eine wissenschaftliche Abteilung sind Anlass für den ergänzenden Neubau, in dem neue Labore sowie Büroarbeitsplätze entstehen. Zukünftig werden dort signifikante Forschungsbeiträge zu den Themen Informationstechnologie, Energie und Gesundheit geliefert.

Bauherrschaft

Max-Planck-Gesellschaft, München

Zeitraum

ab 2019

Auftrag

Objektplanung Gebäude

Visualisierungen

PLAY-TIME

Typologie

Forschung & Bildung

Office

Berlin, Deutschland

Kennwerte

Städtebau

Der Campus des Max-Planck-Instituts für Mikrostrukturphysik auf dem Weinberg, im Nordwesten der Stadt Halle nahe der Wilden Saale, ist Teil eines grossflächigen Wissenschafts- und Forschungsstandorts. Umgeben ist der Neubau, der ein MPI-Bestandsgebäude ersetzt, von Fakultäten der Martin-Luther-Universität Halle, von Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft und der Leibniz- sowie Helmholtz-Gemeinschaft. Städtebaulich fasst der Neubau das Areal im Nordwesten und schafft einen neuen zentralen öffentlichen Platz.

Der Erweiterungsneubau am Weinberg besteht aus drei ineinander verschränkten Baukörpern. Jeder beinhaltet eine zentrale Funktion: Labor, Büro, Reinraum. Die drei Kuben stehen versetzt zueinander und die präzise aufeinander abgestimmten gestaffelten Gebäudehöhen reagieren auf die Topografie des Ortes. Es entstehen verschiedene Ansichten, die sich an der Kleinteiligkeit des angrenzenden Stadtraums orientieren.

Jeweils zwei benachbarte Baukörper greifen baulich ineinander. Der mittig positionierte Bürokörper verschneidet sich in zwei Bereichen mit dem nördlich höhergelegenen Laborgebäude und dem südlichen Reinraum. Zusammen bilden diese ein Gesamtvolumen, das sich harmonisch in das Campusgelände und die bestehende Topografie des alten Weinbergs einfügt. Die gerundeten Gebäudeecken weichen die Kubatur auf und entschärfen die Kanten.

So, wie die drei Volumen des Neubaus und die drei Funktionen Labor, Büro und Reinraum logisch ineinandergreifen, kommen auch Innen- und Aussenraum zusammen: Vorplatz, Foyer und zentraler Lichthof werden künftig zusammen Raum für Begegnungen und interdisziplinären Austausch bieten.

Daria Grouhi, Geschäftsführerin Burckhardt Berlin

Architektur und innere Organisation

Ein zusammenhängendes Untergeschoss bildet den Sockel für das Gebäude, der im Süden zu Tage tritt. Oberhalb des Sockels entstehen drei räumlich eigenständig organisierte Baukörper, die sich jeweils den Funktionen Labor, Büro und Reinraum anpassen, ablesbar in ihrer Geschossigkeit und Höhenstaffelung.

Während sowohl Laborbau als auch Reinraum sehr funktional gehalten sind, um die technischen Anforderungen optimal umsetzen zu können, schafft der Bürobereich die Möglichkeit der Begegnung und Kommunikation, die für den wissenschaftlichen Betrieb grosse Relevanz haben.

Betreten wird das Gebäude über den Vorplatz und das Entree im zentral gelegenen Baukörper durch ein grosszügiges Foyer. Angrenzend liegt der grün angelegte Lichthof. Dieser erstreckt sich über die gesamte Gebäudehöhe und bietet Lichteinfall im Kern des Bürobereiches über alle Etagen. Über alle Ebenen liegen die Räume für Gemeinschaft und Besprechung an diesem offenen Lichthof. Nischen westlich und östlich vom Lichthof bieten im Erdgeschoss allen Mitarbeitenden und Gästen die Möglichkeit zum interdisziplinären Austausch oder liefern Raum für Begegnung.

Fassade

Eine Bandfassade zurrt die drei Gebäudeteile symbolisch zusammen, bestehend aus horizontalen Fensterbändern und liegend profilierten Keramikplatten. Im Süden wird durch die Topografie das Untergeschoss sichtbar und bildet einen Sichtbetonsockel.

Die Öffnungen der Aussenhülle beziehen sich stark auf die Nutzungsverteilung im Innern und deren Notwendigkeit zur Belichtung, Belüftung und Transparenz der Räume. Der Reinraum verschliesst sich aufgrund seiner sehr komplexen klimatischen Anforderungen gegenüber der Umgebung. Der Laborbereich öffnet sich mit den Fensterflächen, die für die Nutzung erforderlich und sinnvoll sind, und wechselt so durch die recht grossen geschlossenen Bereiche der integrierten Technikflächen in der Fassade zwischen Offenheit und Verschlossenheit und vermittelt dadurch gegenüber dem Bürobereich. Dieser öffnet sich durch mehr Fensterfläche am stärksten nach aussen und interagiert mit der Umgebung.

Die vollflächige Eingangsverglasung im Erdgeschoss unterstreicht die Offenheit zum Campusplatz. Die vorgehängten Keramikelemente sind grün-bläulich glänzend glasiert, so dass sie das Licht reflektieren. Dadurch kann die Hülle des Gebäudes über den Tag sowie über das Jahr ganz unterschiedliche Lichtstimmungen kreieren. Verschiedene Blickwinkel vom Campus aus, sowie der variierende Sonnenstand, lassen die Keramikfassade insgesamt facettenreich wirken. Im Dunkeln akzentuiert ein Lichtband im Sockelbereich die Horizontalität des Gebäudes.

Projektpläne

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