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Hotel Märthof, Basel

Im Zentrum der Basler Altstadt, direkt am Markt und dem Rathaus gelegen, steht der Märthof. Viele Jahre wurde er als Discount-Warenhaus genutzt. Burckhardt hat das Gebäudeensemble zu einem Hotel umgewandelt. Mit angeschlossenem Restaurant und Bar ist es heute wieder, wie schon in den Jahrhunderten zuvor, ein belebter, öffentlicher Ort.

Bauherrschaft

Coop Immobilien AG

Zeitraum

2017–2021

Auftrag

Architektur, Generalplanung

Photos

Beat Bühler, Roman Weyeneth

Historisches Photo

Staatsarchiv Basel-Stadt NEG A 1577 (1894)

Typologie

Tourismus & Gastgewerbe, Umbau & Sanierung

Office

Basel, Schweiz

Neobarock trifft auf Neues Bauen

Nach Plänen von Heinrich Tamm wurde 1897 auf dem Grundstück der ehemaligen Gastwirtschaft «Zur Brodlaube» ein Haus mit einer Neobarock-Fassade errichtet und um die Jahrhundertwende erweitert. 1926/27 realisierte das Basler Büro Artaria & Schmidt daran anschliessend in der Eisengasse ein Geschäftshaus, das zu den wenigen Beispielen des «Neuen Bauens» in Basel gehört.

Vom Warenhaus zum Hotel

Anfang der 1980er-Jahre wurden die Bauten zu einem Gebäudekomplex vereint. Die denkmalgeschützten Fassaden blieben erhalten, das Innere wurde entkernt und die Etagen über Rolltreppen miteinander verbunden. Der so entstandene Märthof öffnete 1983 seine Tore als Warenhaus. 2018 fiel der Entscheid, den Märthof in ein Hotel zu verwandeln, das nach knapp zweijähriger Umbau- und Sanierungszeit 2021 eröffnet wurde.

Die Fassade als Kleid

Mit der Kernsanierung in den 1980er-Jahren wurde die Fassadengliederung von der dahinterliegenden baulichen Struktur getrennt. Der Umbau von Burckhardt nutzt diesen Umstand, um spezifische räumliche Qualitäten für das Hotel zu schaffen: Alle funktionalen Bereiche für den Hotelbetrieb wurden zentral um den Erschliessungskern angeordnet und von den Fassaden abgerückt. Die öffentlichen Räume wie Restaurant und Lobby haben eine grosszügige Raumhöhe von bis zu 4,6 Metern, während die Geschossdecken von innen deutlich sichtbar bis vor die Fenster laufen. Auf diese Weise wird die Fassade als das lesbar, was sie ist: ein historisches Kleid, welches das Bauwerk umhüllt.

Durchlässiges Erdgeschoss

Die räumliche Gestaltung greift die ursprüngliche Nutzung des Ortes als Gaststätte und beliebter Treffpunkt auf und erweitert sie: Im durchlässigen Erdgeschoss gehen Restaurant, Bar und Lounge-Bereich fliessend ineinander über. Grossflächige Hebeschiebefenster und die Aussenterrasse erweitern den Gastraum in den Sommermonaten zum Marktplatz hin. Zu allen Tages- und Jahreszeiten dient der zentrale gelegene Märthof als Treffpunkt sowohl für Hotelgäste als auch die lokale Bevölkerung.

Messing als roter Faden

In engem Austausch mit dem Denkmalschutz wurden die historischen Fassaden aufgearbeitet und die bauzeitlichen Eichenfenster mit ihren prägnanten Beschlägen sorgfältig ertüchtigt. Die opulente Formensprache des Neobarock wurde in eine zeitgenössische Architektursprache mit Messing als verbindendem Element übersetzt, das sich Innen wie Aussen in den verschiedenen zeitlichen Schichten des Märthofes wiederfindet.

Interior

Das aufwändige Interior Design aus gedeckten Farben, edlen Stoffen, hochwertigen Steinböden und einer grossen Auswahl an Leuchten stammt von Iria Degen. Für die Ausstattung des Restaurants zeichnet die Zürcher Innenarchitektin Leslie Nader verantwortlich. Die grossformatigen Wandgemälde in den öffentlichen Bereichen des Erdgeschosses hat die Basler Grafikerin Patrizia Stalder geschaffen.

Projektpläne

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