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Artémis, Bussigny

Eine hügelige Landschaft aus Wäldern und Wiesen prägt die Umgebung am äusseren Stadtrand von Bussigny, westlich von Lausanne. Das Ensemble aus vier Wohnhäusern verankert sich hier selbstverständlich in der Topografie, setzt auf eine differenzierte Freiraumgestaltung und versteht Biodiversität als gemeinschaftsstiftende Ressource. Gleichzeitig bindet Artémis auch visuell den Kontext eng ein: Klare Sichtlinien und Offenheit bestimmen den Entwurf, durchziehen ihn auf unterschiedlichen Massstäben aussen wie innen – im gemeinschaftlichen Hof, wie in den Wohnungen. Das Ergebnis ist ein Ensemble, das die sich dem Ort und dem sozialen Miteinander gleichermassen verpflichtet.

Bauherrschaft

UBS Fund Management SA

Zeitraum

2019–2023

Auftrag

Steiner SA

Photos

Olivier Di Giambattista

Typologie

Wohnen

Office

Genf, Schweiz
Lausanne, Schweiz

Zwei Parzellen, vier Häuser, ein Ensemble

Das Projekt profitiert von der Lage zweier gegenüberliegender Parzellen entlang der Zufahrtsstrasse des Viertels – dem Chemin Champ Perrin. Paarweise gruppiert und versetzt zueinander angeordnet, verteilen sich die die fünfgeschossigen Mietshäuser auf die beiden Parzellen. Die aus einer L-Form und einem für Lausanne typischen Punkthaus bestehenden Paare spiegeln sich am Chemin und umgreifen einen Hof, in den alle Hauszugänge münden. Die am Hang stehenden Gebäude sind so in die Topografie eingebettet, dass sie die natürliche Neigung des Geländes respektieren.

Fliessend vom Öffentlichen ins Private

Das Freiraumkonzept zielt auf ökologische Vielfalt und Anpassungsfähigkeit gegenüber klimatischen Herausforderungen. Hochstämme wie Eichen oder Kiefern schaffen im gemeinschaftlichen Garten eine «kühle Landschaft», ohne dabei die visuelle Durchlässigkeit zu beinträchtigen. Der Hof geht fliessend in die Blumenwiese über, die den Niveauunterschied hin zu den Gärten der Mieter überwindet. Insektenhotels und Staudenbeete begünstigen die Artenvielfalt und verleihen der Wiese eine spielerische pädagogische Dimension. Das differenzierte Freiraumkonzept zieht sich bis in die privaten Wohnräume: Jede Terrasse ist mit Pflanztrögen ausgestattet, deren Sträucher Schatten, Privatsphäre und Kühle spenden.

Helligkeit und Grosszügigkeit

Die Grundrisse sind als Drei- und Vierspänner organsiert mit einem typologischen Mix aus 1,5 bis 4,5-Zimmer-Wohnungen. Das Treppenhaus ist dank eines raumhohen Fensters auf jedem Treppenabsatz lichtdurchflutet und um einen grossen Luftraum angeordnet und wird so zu einem qualitativ vollwertigen Raum. An den Charakteristika der Treppenkerne zeichnen sich die Charakteristika der Wohnungen ab: Helligkeit und Grosszügigkeit. Dafür sorgen die lichte Raumhöhe von 3 Metern, die Reduktion von Erschliessungsflächen und die über 20m² grossen Balkone, die erneut die starke Beziehung zum Aussenraum betonen.

Regelgeschoss

Ausdruck und Kontrapunkte

Helle, weichtonige Verblendziegel bekleiden und schichten die mineralische Fassade. Ihr subtiles Spiel unterschiedlicher Verbände grenzt Sockel, Gebäudekörper und Attikakrönung fein voneinander ab, verzerrt aber das einheitliche Bild des Ensembles nicht. Als Kontrapunkte treten die weit in den Aussenraum greifenden Loggien hervor. Ihre unabhängige Holzstruktur gibt sie klar als der Fassade beigefügte Elemente zu erkennen. Dieser provozierte Kontrast zwischen Fassade ist bewusst dem Vokabular der Lausanner Architektursprache zu Beginn des 20. Jahrhundert entlehnt.

Projektpläne

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