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Dominikushaus, Riehen

Das in den 1970er-Jahren als Pflegeheim errichtete Dominikushaus in Riehen ist ein grossmassstäblicher, zusammenhängender Baukörper in Hanglage, der in einem deutlichen Kontrast zur kleinteiligen Wohnstruktur der Umgebung steht. Die bestehende Anordnung trennt das Grundstück in eine strassenseitige Vorder- und eine kaum zugängliche Rückseite. Das Projekt schlägt daher den Rückbau der Verbindungstrakte und die Gliederung in ein Ensemble aus drei eigenständigen Häusern für genossenschaftliches Wohnen vor.

Bauherrschaft

Wohnstadt Bau- und Verwaltungsgenossenschaft

Jahr

2021

Auftrag

Studienauftrag

Typologie

Transformation & Rénovation, Concours, Logement

Office

Bâle, Schweiz

Weiterentwicklung statt Ersatz

Die Transformation versteht sich als eine Weiterentwicklung des Bestands: Wo immer möglich, werden die vorhandenen Qualitäten von Freiräumen, Struktur und architektonischem Ausdruck gestärkt und für die neue genossenschaftliche Wohnnutzung optimiert.

Neuordnung der Aussenräume

Die Neuordnung der Aussenräume treibt die stadträumliche Transformation voran: Bislang ungenutzte oder nur eingeschränkt zugängliche Orte wie terrassierte Gärten oder Innenhöfe werden geöffnet und untereinander sowie mit den drei Häusern verbunden. Ohne aufwändige gestalterische Interventionen entsteht eine differenzierte Landschaft aus Treffpunkten, Orten für saisonale Aktivitäten und Rückzugsmöglichkeiten. Das Areal wird zugänglicher, seine Verbindung mit dem Quartier enger und die Durchlüftung besser.

Geteilte Räume, gezielt genutzt

Als Pflegeheim verfügte das Bauwerk über einen hohen Anteil an gemeinschaftlich genutzten Innenflächen. Für das genossenschaftliche Wohnen wird dieses Verhältnis neu justiert: Die gemeinschaftlichen Innenräume werden auf ein sinnvolles Mass reduziert, während die Aussenräume als gemeinschaftliche Orte intensiver genutzt werden. Transformiert zu einem kleinen Gesundheitszentrum für Bewohner und Nachbarschaft, erhält die ehemalige Kapelle ein neues Leben; angrenzende Gartenflächen werden für informelle Nutzungen geöffnet.

Weiterbauen am Bestand

Das Dominikushaus stammt aus den frühen 1970er-Jahren und trägt typische Merkmale seiner Zeit: sichtbare Betontragwerke, tief gestaffelte Fassaden mit regelmässigen Loggien und ein repetitives Tragwerksraster. Fenster, Eingänge und Sonnenschutzelemente werden entlang der bestehenden Materialität und Konstruktionslogik erneuert. Eingriffe erfolgen nur dort, wo sie notwendig sind, und stets im Dialog mit dem ursprünglichen architektonischen Ausdruck.

Tragwerk

Die bestehende Tragstruktur basiert auf eng gesetzten Betonwänden, was die Flexibilität in der Grundrissgestaltung eischränkt. Wo erforderlich, werden die Wände durch neu eingesetzte Unterzüge geöffnet. In einem Gebäudeteil werden Deckenabschnitte ersetzt, um neue Raumzuschnitte zu ermöglichen. In anderen Bereichen erlauben kleinere gezielte Eingriffe – etwa neue Betonkerne – eine Anpassung ohne grössere Rückbaumassnahmen.

Klare Grundrisse

Die drei Gebäude bieten unterschiedliche Wohnungstypen für verschiedene Lebensformen. Jede Einheit verfügt über gute Belichtung, private Aussenräume wie Balkone oder Gärten und gut proportionierte Räume. Die Grundrisse sind um kompakte Versorgungskerne organisiert, wodurch die Wohnbereiche freigespielt werden. Das bestehende Tragwerksraster bleibt sichtbar – nicht als Einschränkung, sondern als ordnendes Element für räumliche Klarheit.

Projektpläne